FU-Veranstaltung „Powerfrauen – gestern, heute und morgen“ ein voller Erfolg

Über 70 Gäste konnte die FU zu ihrer Veranstaltung „PowerFrauen - gestern, heute und morgen“ im DRK-Haus begrüßen. Die Hünfelder FU-Vorsitzende Heike Knittel zeigte sich in Ihrer Begrüßung beeindruckt von der großen Resonanz.


7 Power-Frauen hatte die FU eingeladen, um unter der Moderation von Frau Birgit Beutel, Systemische Beraterin und Inhaberin der Fa. Birgit Beutel & Berater, ihre Erfahrungen in einer Talk-Runde miteinander auszutauschen.


Die 85-jährige Mackenzellerin Roswitha Schäfer, früh verwitwet und Mutter von 5 Kindern gab einen kurzen Einblick in ihren früheren Alltag.

Sie berichtete von einer Zeit, als die Ehemänner noch erklärten, „dass es meine Frau nicht nötig habe zu arbeiten“, das Hausfrauendasein aber noch unzählige berufliche Tätigkeiten vereinte. Damals sei es noch so gewesen, dass Frauen ohne die Zustimmung ihrer Ehemänner keine berufliche Tätigkeit aufnehmen konnten. Am meisten habe Sie aber damals geärgert, dass nach dem Tod ihres Ehemannes ein Vormund für ihre noch minderjährigen Kinder durch das Gericht bestellt worden sei und Sie nicht selbst für ihre Kinder entscheiden durfte. ,Diese Zeiten haben sich Gott sei Dank geändert“, so Schäfer.

 

Dr. Beate Woyth, niedergelassene Medizinerin, und Andrea Vogt, selbständige Apothekerin, berichteten, welche Anforderungen heute an berufstätige Mütter mit kleinen Kindern gestellt werden. Eine ausgewogene ,,Work-Life-Balance“ sei heutzutage nicht immer zu erreichen. Für beide sei es als Arbeitgeberinnen zugleich wichtig, für ihre ausschließlich weiblichen Mitarbeiterinnen die Möglichkeit zu schaffen, dass diese Familie und Beruf vereinbaren können. Dies sei jedoch gerade in Berufen, so Vogt, bei denen an Wochenenden und Feiertage auch gearbeitet werden muss, nicht immer leicht zu bewerkstelligen. Beide betonten aber, das flexible Arbeitszeitmodele heute sehr wichtig sind, um überhaupt ausreichend qualifiziertes Personal zu bekommen.

Auch Frauen aus der Politik berichteten über ihre Erfahrungen. Frau Dr. Friederike Lang, langjährige Kreisbeigeordnete und Ehrenvorsitzende der CDU-Hünfeld, erklärte zu ihrem Start in die Politik, dass man Sie damals für eine Kandidatur für den Kreistag erst dann angesprochen habe, nachdem ihr Ehemann abgelehnt hatte. Nach ihrer Wahl zur stellvertretenden CDU-Kreisvorsitzenden konnte Sie dann in der Zeitung lesen, sie erfülle alle Kriterien: ,,1. Sie sei eine Frau, 2. Sie komme aus Hünfeld, 3. Sie ist evangelisch“. Das habe, so Frau Dr. Lang, sie zunächst maßlos geärgert. Im Rückblick war aber dieses Quotendenken der Grund für den schnellen Aufstieg bis in den Kreisausschuss. Die lange Zugehörigkeit zeige aber auch, dass Sie die ihr gestellten Aufgaben und Herausforderungen gut gemeistert habe.

Mit der Nüsttaler Bürgermeisterin Marion Frohnapfel, zugleich stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende, war eine von derzeit 2 Bürgermeisterinnen im Landkreis Fulda zu Gast. Sie berichtete, dass Sie über die ehrenamtliche Kommunalpolitik den Einstieg in die hauptamtliche Politik gefunden habe. In den meisten Kommunalparlamenten seien Frauen auch heute noch unterrepräsentiert. Das liege nach ihrer Einschätzung daran, dass Männer eher geneigt sind nach dem Motto ,,Hier bin ich und das kann ich“ sich politisch einzubringen, während Frauen eher zurückhaltend agieren und sich nicht selbst in den Vordergrund stellen.

Partricia Fehrmann, Kommunalpolitikerin aus Fulda und Unternehmerin, berichtete von ihrem Aufstieg bis an die Spitze der CDU-Fraktion im Fuldaer Stadtschloss. Ihre Erfahrung als Geschäftsführerin eines mittelständischen Großhandelsunternehmen mit eher männerlastigen Berufsbereichen zeige, dass das Thema Elternzeit für Väter noch eine untergeordnete Rolle spiele. Bislang haben nur vereinzelt Männer diese Möglichkeit in Anspruch genommen, was Sie persönlich sehr bedauere.

Mit Andrea Bug, JU-Vorsitzende aus Hünfeld, berichtete ein Jungpolitikerin über ihren Start in die Kommunalpolitik. Sie fühle sich ernst genommen. Auch in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis nehme die Politik wieder einen höheren Stellenwert ein.

In einem zweiten Teil des Abends diskutierten dann die geladenen PowerFrauen mit den Gästen über die Themen Frauenquote, Gleichstellung von Frauen im Beruf, Frauen in der Politik und Work-Life-Balance.

Abschließend bedankte sich die FU-Vorsitzende Heike Knittel bei den anwesenden Gästen für die
interaktive Mitarbeit und bei Ihrem Vorstandsteam für die gelungene Vorbereitung der Veranstaltung.