Mit Überraschung, aber auch Befremden hat die Hünfelder CDU nach den Worten von Benjamin Tschesnok die Absichten des Guttempler Hilfswerks zum Verkauf des Wasserschlosses in Mackenzell zur Kenntnis genommen. Noch vor gut einem Jahr bei der Informationsveranstaltung in Mackenzell zur Einrichtung einer Flüchtlingsunterkunft habe Geschäftsführer Hartmut Severing jegliche Verkaufsabsichten weit von sich gewiesen und sich ausdrücklich zu der neuen Aufgabe des Betriebs einer Flüchtlingsunterkunft bekannt. Wenn nun schon wenige Monate danach offenbar konkrete Verkaufsabsichten vorbereitet worden seien, dann erschienen diese öffentlichen Erklärungen nun in einem völlig anderen Licht. Tschesnok hebt allerdings hervor, dass das Guttempler Hilfswerk mit dem Betrieb der Flüchtlingsunterkunft auch eine besondere soziale Verantwortung übernommen habe, die es nachhaltig zu erfüllen gelte. Was werde aus den Flüchtlingen, die eine Bleibeperspektive hätten und sich dank der engagierten Arbeit ehrenamtlicher Helfer auf einem guten Weg zur Integration befänden, fragt Tschesnok, wenn ein künftiger Käufer so schnell als möglich aus dem Betrieb der Unterkunft aussteigen wolle.
Die Mackenzeller Kirchengemeinde mit dem damaligen Pfarrer Günther Kames und Ortsvorsteherin Annette Trapp hätten frühzeitig das Thema angepackt und viele ehrenamtliche Helfer gewonnen, die wertvolle Arbeit mit den Flüchtlingen leisteten. Dabei hätten die Ehrenamtlichen auch manchen Wechsel und manche Vakanz bei der Sozialbetreuung, für die die Guttempler vertraglich gegenüber dem Landkreis Verantwortung übernommen hätten, kompensiert. Da hätte dem Guttempler Hilfswerk nach Meinung von Tschesnok auch gut zu Gesicht gestanden, wenn solche Überlegungen und deren Konsequenzen auch frühzeitig gegenüber den ehrenamtlichen Helfern kommuniziert worden wären. Dass dies alles entgegen der öffentlichen Ankündigungen im Verborgenen stattgefunden habe und erst durch das Anpreisen des Schlosses im Internet öffentlich geworden sei, sorge nicht nur bei den Bewohnern, sondern auch ihren ehrenamtlichen Unterstützern für Verunsicherung, die vermeidbar gewesen wäre, hätte Guttempler seine Absichten frühzeitig bekanntgegeben. Guttempler habe Verantwortung für die Menschen übernommen, die im Schloss wohnten, Guttempler profitiere von der engagierten Arbeit vieler ehrenamtlicher Helfer, deshalb wäre es aus Sicht von Tschesnok nur fair und zielführend gewesen, wenn das Guttempler Hilfswerk hier mehr Transparenz an den Tag gelegt hätte.